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Channel: Kommentare zu: Altkleider Sammel-Container im Bezirk prüfen
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Von: Ralf Salecker

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Hallo!
Fakt ist, von den gesammelten Kleidungsstücken kommt nur ein Bruchteil den wirklich Bedürftigen zu. Etwas mehr als ein Drittel landet im Receycling. Die “Edelstücke” werden über den Second-Hand-Handel verkauft. Der größte Teil landet im Regelfall in der dritten Welt und zerstört dort nicht nur einzelne Arbeitsplätze (Klar, es gibt positive Ausnahmen) sondern vernichtet komplette Industriezweige und gefährdet damit menschliche Existenzen. Niemand kann dort mit billiger europäischer Reste-Kleidung konkurrieren, da ihr Verkaufspreis deutlich unter den Produktionskosten vor Ort liegt.
Würden die in legal aufgestellten Containern gesammelten Kleidungsstücke dagegen vollständig (oder nach dem Aussortieren der Filetstücke für den den Second-Hand-Handel) dem Recycling zugeführt werden, könnte hier ein sinnvoller stofflicher Kreislauf begonnen werden.
Den Wink mit dem dampfhammer Arbeitsplätze halte ich für eine inzwischen übliche Form der moralischen Erpressung. Spandau hatte vor einiger Zeit Plätze ausgeschrieben. Haben sich darauf genügend seriöse Anbieter gemeldet? ich weis es nicht.
In Spandau hatte im letzten Jahr eine Firma versucht, die Aufstellung von mehreren dutzend Container zu erzwingen. Sie scheiterte letztendlich vor Gericht. Die Bezirke wollen aus nachvollziehbaren Gründen den enormen wildwuchs in diesem Markt nicht mehr dulden.
Die Zahl der Altkleidercontainer in Berlin wird mit etwa 10.000 angegeben, dagegen stehen rund 1.500 legale Container, von denen etwa 1000 Stück zum Roten Kreuz gehören (laut eigener Aussage).
Ein erschreckender Fernsehbericht “Die Altkleider-Lüge” (einfach mal googeln) im November zeigt auf, das auch große “karitative” Organisationen an diesem Spiel verdienen.
Zum Thema Politik:
“Die Bundesregierung sieht aktuell keinen Handlungsbedarf, den Export von Secondhand-Kleidung nach Afrika zu regulieren. ”
Auf bezirklicher Ebene besteht eine gute Gelegenheit, einen Hebel anzusetzen. Diese Möglichkeit sollte genutzt werden, vor allem, da Gerichte den Bezirken bei ihren Entscheidungen den Rücken gestärkt haben, was die Aufstellung von Containern betrifft.
Letztendlich ist die Politik auber machtlos, wenn die Container auf Privatgelände stehen, was wohl in der Mehrzahl der Fälle die Realtät sein dürfte.
Bekommen Wohnungsbaugesellschaften Geld für die Genehmigung, Container auf eigenem Grund und Boden zu dulden?

upps, dass wurde jetzt etwas länger …


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